Freitag, 8. November 2013

Regierung streicht Amnestiegesetz von der Tagesordnung

Yingluck Shinawatra
Bangkok - Eine Meinungsumfrage in 20 nordöstlichen Provinzen zeigte, dass eine Mehrheit der Befragten den ehemaligen Premierminister und jetzigen Oppositionsführer Abhisit Vejjajiva vor Gericht sehen will, wegen seiner Beteiligung an der Niederschlagung der Proteste im Jahr 2010. Abhisit und sein damaliger Vize-Premierminister Suthep Thaugsuban sind vom Department für Sonderermittlungen (DSI) des Mordes angeklagt worden, weil sie dem Militär erlaubten gegen die Rothemden in Bangkok vorzugehen, dass den Tod von mehr als 90 Menschen forderte. Die meisten davon waren Zivilisten.

Das von der Pheu Thai Party vorgeschlagene Amnestie-Gesetz würde Abhisit und Suthep vor einer Anklage bewahren, während der frühere Premierminister Thaksin Shinawatra, der Bruder von Yingluck, von seinen Korruptions-Vorwürfen befreit wäre.
Aber bei der Umfrage, bei der über 1.100 Menschen aus dem Isaan befragt wurden, meinten 72,5% das Abhisit und sein ehemaliger Stellvertreter vor Gericht gestellt werden sollten, während sich nur 14,4% für das Amnestie-Gesetz aussprachen. 46,6% sind gegen den Vorschlag "Amnestie für alle".
Der offensichtliche Mangel an Unterstützung für das Amnestie-Gesetz ist besonders auffällig in der nordöstlichen Region Thailands dem Isaan, die seit langem als Hochburg der Pheu Thai Party und den Rothemden bekannt ist.

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Abhisit Vejjajiva und Suthep Thaugsuban

Was für die Pheu Thai Party auch alarmierend ist, ist die Tatsache, dass die Umfrage zeigte, dass die Unterstützung für die Regierungspartei bei der regionalen Bevölkerung von 44% um zehn Prozent gesunken ist. Die Umfrage wurde zu einem Zeitpunkt veröffentlicht, in der die Rothemden sich zunehmend von der Pheu Thai Party distanzierten. Viele prominente Rothemden-Führer und Aktivisten verurteilten das Amnestie-Gesetz und beschuldigten die Pheu Thai Party ihr Gelübde gebrochen zu haben, um die Verantwortlichen aus dem Jahr 2010 zur Rechenschaft zu ziehen.

Mit Blick auf weit verbreitete Unzufriedenheit von Verbündeten und Gegnern, hat Premierministerin Yingluck Shinawatra am Donnerstag angekündigt, dass sie die Entscheidung des Senats nicht anfechten würde, wenn sie den Gesetzes-Entwurf ablehnt.
Sie hat praktisch damit signalisiert, dass Amnestie-Gesetz fallen zu lassen. Das Repräsentantenhaus hat mittlerweile zugestimmt, jedes der sechs Amnestie-Gesetze von der Tagesordnung zu streichen. Der Sprecher des thailändischen Unterhauses Charoen Chankomol bat am gestrigen Nachmittag diejenigen Abgeordneten zum Gespräch, die die Gesetzesentwürfe eingereicht hatten. Nach einer Abstimmung (310-1) gegen den ersten Entwurf eines Amnestiegesetzes, wurden die übrigen Anträge zurückgezogen.
Der Senat wird heute am Freitag, nicht wie vorher angekündigt am Montag, seine Entscheidung über den ersten Entwurf des Amnestiegesetzes aussprechen.

Text u. Bilder: Wochen Blitz....    Ganzes Blog auschauen (Bangkok).....


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